Wir müssen reden, über ein essentielles Grundgefühl von uns: #Wut.

Simone Orgel
3 min readJun 22, 2020
Es ist ja noch nicht einmal einfach ein passenden Filter für Wut zu finden ^_^.

Guten Morgen Menschen! Wir müssen reden, über ein essentielles Grundgefühl von uns: #Wut. Ich mache mir schon seit vor #COVID19 Gedanken darüber, welche Werzeuge & Kanäle wir als Gesellschaft dafür anbieten & sehe in einem Mangel darin auch für #Stuttgart einen Grund.

Wut ist ein Gefühl, das wir als Gesellschaft nicht akzeptieren — mir inklusive, auch wenn ich langsam besser werde. Da ist Wut trotzdem: @PaulEkman konnte 7 Basisemotionen nachweisen — kulturell unabhängig: Freude, Wut, Ekel, Furcht, Verachtung, Traurigkeit und Überraschung.

Wir brauchen Wut, zB um für die eigenen Bedürfnisse einzustehen — nach Innen & Außen: sie hängt also mit der für uns wichtigen Selbstwirksamkeit zusammen. Sie zu unterdrücken kann uns krank machen, bis hin zur Depression. Mehr dazu auch im Deutschlandfunk Kultur Beitrag 🙏

Welche Angebot schaffen wir also als Gesellschaft, um mit Wut umzugehen? Welche Werkzeuge haben wir, um diese krasse Energie auszuleben — natürlich ohne Menschen & Gegensätze zu verletzten? Ich befürchte, so gut wie keine. Sport wäre ein Ventil. Zu #Corona nicht verfügbar.

Tanzen/feiern auch ein (Sport)Ventil. Fußball — einer der wenigen Orte, wo Menschen schreien, weinen, mitfiebern können, die sich das sonst oft nicht erlauben — alles nicht verfügbar. Wut hat immer auch etwas mit Selbstwert zu tun. Verletzungen von diesem. Oft traumatisch.

Eine zukunftsfähige Gesellschaft braucht IMHO eine Vision & Strategien. Auch wie wir Wut (er)lebbar machen, ohne ihren vernichtenden Charakter. Mit möglichen neuen #Ausgangssperre #Covid & der heftige Ausschreitungen in #Stuttgart ist es überfällig von uns als Gesellschaft, die Wut an ihren Wurzeln zu packen = Angebot zu schaffen, wie wir damit umgehen können. Mehr Polizei oä ist ein Kratzen an der Oberfläche. Wie kann das gehen? Ein paar Vorschläge, die aus meinem Grübeln entstanden sind — alle nicht perfekt & freue mich sehr über Eure:

> Lasst uns anfangen, Wut als wichtige Emotion anzuerkennen, die ausgelebt werden muss. Bei uns selbst & auch in unseren Beziehungen. Egal ob jung oder alt
> Die Methoden, wie Wut ausgelebt werden kann — NATÜRLICH ohne Menschen / Dinge zu verletzen, müssen greifbarer werden

> Damit Methoden & Angebot greifbarer & zugänglicher werden, brauchen wir eine Sprache & auch Gesprächsräume, die Wut zulässt. Genau, diesen Raum möchte ich gerne mit Euch eröffnen. Was meint ihr?

Von mir für Euch: Wut-Wekzeuge

Last but not least: alle Methode, kurz & knapp, die ich kennenlernen durfte:

∙ Dank Mama: Wut kanalisieren — aufs Papier bringen. Wenn mich die Schule um den Verstand gebracht hat, hat sie mich angehalten, das zu malen. Das nutze ich bis heute {alternativ: Tagebuch schreiben}
∙ Menschen, mit denen wir reden können. So wertvoll. Bei Wut auch? Wenn Wut auch erstmal da sein darf, unbedingt. Manchmal braucht es dafür ein Gesprächsprofi, denn wollen wir alles mit Freunden lösen, überfordern wir diese auch einfach. Eine Therapie ist hier so ein hilfreicher Ansatz, den ich selbst nicht missen möchte.
∙ im Rahmen von Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation UdK Berlin habe ich letztes Jahr daran gearbeitet ein Spiel zu Wertschätzung als Antwort auf Wut & spezifisch gegen Radikalisiserung zu bauen. Die ersten Spieltest haben sehr gut geklappt. Nun heißt es weiter testen. Wichtig ist aber: Spiele können hier ein krass gutes Werkzeug sein — online wie analog.
∙ Klingt doof, stimmt aber: Liebe & Anerkennung. Wer es wagt Wut damit zu begegnen wird am eignen Leib erleben, dass hinter Wut oft Verletzung liegt.

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Simone Orgel

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